N°081 - Bucherareal, Baufelder 1/3/4

Ort

Burgdorf

Bauherrschaft

Stiftung Abendrot

Auftragsart

Studienauftrag auf Einladung

Programm

Zwei Wohnhäuser mit Ateliers, Geschoss- und Cluster-Wohnungen in Anbindung an eine Mischnutzung in den Bestandesbauten des ehemaligen Industrieareals.

Zeitraum

2018

Ausmass

kein Angaben

Kosten

kein Angaben

Projektteam

RWPA (Rohrbach, Wehrli, Pellegrino, Fuchs, Haag, Bumbacher, Fehrenbach) | Oberli Ingenieurbüro | 3-Plan Haustechnik und Bauphysik | Heinrich Landschaftsarchitek

GLEICHE GENE, ANDERE PRÄGUNG

Erklärtes Ziel ist es, dass das Areal der ehemaligen Wollzwirnerei Bucher & Co. zu einem liebenswerten, lebendigen und zeitgenössischen Stadtteil von Burgdorf entwickelt wird – ein vielfältiges Neben- und Miteinander von Wohnen, öffentlichen, sozialen sowie gewerblichen Nutzungen mit eigenem Charm und Areal-Charakter. Die in der ‚Teil-Überbauungs-Ordnung XXXIV Bucherareal’ bestimmten Baufelder 1, 3 und 4 sollen den Grundsätzen der Stiftung Abendrot entsprechend mit zwei nachhaltigen, enkeltauglichen neuen Häusern überbaut werden. Gesucht ist eine einfache, zweckmässige Architektur, eine pragmatische Typologie und die Reduktion auf eine Gebäudestruktur, welche sich an den Bestand anlehnt und das Post-Industrie-Ensemble komplettiert.

Die zu bespielenden Baufelder sind obschon ihrer nahen Nachbarschaft inhaltlich und kontextuell sehr unterschiedlich geprägt, sei es in ihrem geometrischen Ausmass, sei es in ihrer Lage bezogen auf das Areal. Das Baufeld 1: Sieben Geschosse auf einem schräg abgeschnittenen, eher länglichen Rechteck, am Rand des Areals. Die Baufelder 3 und 4: Acht und zwei Geschosse auf eher tiefen rechteckigen Grundflächen, im Zentrum.

Unser Vorschlag ist, den inhaltlichen und kontextuellen Unterschieden entgegen zu wirken und die neuen Bauten mit einer möglichst gleichen, verwandten Struktur zu entwickeln - mit einer Art gleichen Genen. Ein stringentes, repetitives Achsensystem, gleich den bestehenden Industriehallen vor Ort, soll dazu die Grundlage bilden. Die in dieser Ordnung gesetzten, vorfabrizierten Betonstützen tragen geschossweise vorfabrizierte Unterzüge in Beton, die wiederum Holzstapel-Elemente abtragen, welche im Verbund mit Ortbeton die Geschossdecken bilden. Dieses System ermöglicht schlanke Konstruktionsstärken ohne gebäudetechnische Einlagen und ein sehr schlankes Installationssystem, welches im Zusammenspiel mit der bewusst reduzierten Haustechnik einen minimalen Flächenbedarf benötigt. Der Einsatz von grauer Energie wird somit bereits in der Grunddisposition der Gebäudestruktur minimiert und die im Baukörper gebundene Energie möglichst tief gehalten. Zudem ermöglicht die Reduktion des Gewichts der Geschossdecken eine wirtschaftliche Lösung zur Erdbebensicherheit. Anstelle von punktuell eingesetzten, aussteifenden Betonscheiben kann die geforderte Stabilität mittels einfachen, sichtbar abgespannten Stahl-Kabeln erbracht werden.