N°055 - Frohsinnareal

Ort

Winterthur

Bauherrschaft

Stadt Winterthur

Auftragsart

Wettbewerb auf Einladung - 1. Preis

Programm

Ersatzneubau einer historischen Häuserzeile im Zentrum von Wülflingen mit Wohn- und Gewerbeflächen sowie einem Bäckereilokal mit Café.

Zeitraum

2015 - 2020

Ausmass

GF 1'840 m2 | GV 4'935 m3 | SIA 416

Kosten

8.4 Mio CHF | BKP 1-9

Projektteam

RWPA : Rohrbach, Wehrli, Pellegrino, Bollinger (PL), Haag | BW Generalbau | Oberli Ingenieurbüro | 3-Plan Haustechnik und Bauphysik | Heinrich Landschaftsarchitektur

NEUES ALTES ENSEMBLE

Die Dorfreparatur des ehemaligen Zentrums von Wülflingen passiert über eine bildhafte Neuinterpretation der historischen Häuserzeile. Ausgehend vom ehemaligen Bauernhaus, welches in seiner äusseren Erscheinung und seiner inneren Struktur weitestgehend erhalten bleibt, wird mit dem Scheunenersatzbau und dem neuen Frohsinngebäude ein Ensemble komponiert - historische Bilder werden zitiert und zeitgenössisch neu interpretiert.

Als Abschluss der Gebäudegruppe im Westen wird trotz geschossweise organisiertem Wohnungsbau das abstrakte Bild einer Scheune erzeugt. Der skulptural ausformulierte Kopfbau, als dritter, leicht abgerückter Teil des Ensembles, ist differenziert ausgebildet und reagiert auf die städtebaulich relevanten Orte und die öffentliche Gewerbenutzung im Erdgeschoss. Die skulpturalen Überhöhungen vermögen einerseits Schwerpunkte für die jeweiligen Platz- und Eingangssituationen zu setzen, generieren andererseits architektonische Bilder, welche das Gebäude zwischen Geschichtlichkeit und Neuzeit pendeln lassen.

Die Haupterschliessungen der Wohnungen erfolgen über den nordseitigen Hofraum. Klimatisch offene Raumschichten werden jeweils für die Vertikalerschliessungen der geschossweise organisierten Wohnungen vorgeschlagen, so auch die historische Lücke zwischen Bauernhaus und Frohsinn. Die Wohnungen, ausgehend vom historischen Bestand, zeigen klar strukturierte Raumabfolgen mit differenzierten Nutzungsmöglichkeiten.

Auch der Aussenraum erweist der historischen Ideologie seine Referenz: kleine Mauern, einfache Holzzäune, Kleinsteinpflasterungen und ein Brunnen als punktueller Akzent. Die topografischen Verknüpfungen ermöglichen eine vielfältige und differenzierte Nutzbarkeit des Aussenraums. Gleichzeitig entsteht ein unaufdringlicher, wohlproportionierter Dorfplatz mit einer hohen Gebrauchstauglichkeit.

Fotos: Lucas Peters