N°083 - Haus Bettenstrasse

Ort

Winterthur

Bauherrschaft

Privat

Auftragsart

Direktauftrag

Programm

Umbau eines Wohnhauses.

Zeitraum

2018 - 2019

Ausmass

GV 540 m3 | SIA 416

Kosten

0.65 Mio CHF | BKP 1-9

Projektteam

RWPA : Rohrbach, Wehrli, Pellegrino

1 TRÄGER, 4 STÜTZEN

Das Reiheneinfamilienhaus an der Bettenstrasse liegt im Rosenbergquartier. Es bildet den Auftakt von vier Häusern, welche mit zwei Höhenversätzen gegen die Buchrütistrasse enden und ideal Nord-Süd ausgerichtet sind. Der Bestand aus dem Jahre 1955 erfuhr schon 1962 eine Zimmerweiterung im Erdgeschoss mit Flachdachabschluss. Die Aufgabe bestand in der Erweiterung des Raumangebotes im Dachgeschoss, welches bis anhin als Estrichraum diente. Das Haus wies eine mit den Nachbarbauten gleiche Traufhöhe gegen Norden aus und versprang gegen Süden, entlang dem Hangverlauf, rund einen Meter. Durch die Kniestockerhöhung konnte die Dachfläche gegen Süden auf das gleiche Niveau des Nachbardaches erhöht und verlängert werden. Mit der Angleichung der Dachflächen und dem Verzicht auf Lukarnen konnte der Ensemblecharakter beibehalten werden.

Im Erdgeschoss wurden alle Innenwände entfernt und die Statik über ein mit verschiedenen Stützenformen verbundenes Stahlträgerband gelöst, welches sich auch im Bodenbelag aus Linoleum abzeichnet. Ein neues grosses Fenster in der Ostwand des Anbaues ermöglicht einen neuen Bezug zur Umgebung und belichtet den neuen grossen Raum zusätzlich. Die Küche wird als Holzmöbel im Raum zwischen zwei Stahlstützen eingepasst. Das Küchenmöbel nimmt auch die Garderobe und das Gäste-WC auf. Eine zusätzliche Fenstertüre bei der Küche ermöglicht eine grosszügige Belichtung der Küche und den direkten Zugang auf die östliche Gartenseite mit Morgen- und Abendsonne.

Über die bestehende Treppenerschliessung gelangt man ins Obergeschoss, wo sich zwei Zimmer und das Bad befinden. Der Korridor im Obergeschoss erweitert sich stetig bis an die Fassade. Der neue, 90° zum Korridor gedrehte, mittig gelegene Treppenlauf ins Dachgeschoss bildet die räumliche Trennung der beiden Zimmer und nimmt zusätzlich die Einbaukästen auf. Im Dachgeschoss befinden sich wie im Obergeschoss links und rechts von der Treppe je ein Dachzimmer, welche sich über den ganzen Dachquerschnitt erstrecken und diesen erlebbar machen. Fenster im Kniestock ermöglichen den Kontakt in den Garten von den Zimmern und dem Treppenraum aus. Anstelle der Einbaukästen im Obergeschoss wurde für die beiden Dachzimmer eine Toilette mit Lavabo mit direktem Zugang eingerichtet.

Der Dachaufbau wurde zusammen mit dem Boden in Holzbauelementen errichtet. Die gesamte Haustechnik und sämtliche Beläge wurden erneuert. Die mit drei unterschiedlichen Zementmischungen neu verputzte Fassade zeichnet eine Stapelung der Geschosse mit der feingliedrigen Dachkonstruktion als Abschluss.

Fotos: Lucas Peters