N°011 - Haus Schützenhausstrasse

Ort

Embrach

Bauherrschaft

Familie Bearth

Auftragsart

Direktauftrag

Programm

Wohnraumerweiterung

Zeitraum

2009 - 2011

Ausmass

keine Angaben

Kosten

keine Angaben

Projektteam

RWPA : Rohrbach Wehrli Pellegrino | Bona Fischer Bauingenieure | aundb Bauphysik

HAUS MIT SCHLAUFE

Das in den 1920er Jahren durch Kündig und Oetiker Architekten erbaute Einfamilienhaus an der Schützenhausstrasse 27 in Embrach ist bis heute in weiten Teilen originalgetreu erhalten. Auf einem Steinsockel stehend bildet ein Holzständerbau mit Walmdach die zentralsymetrisch aufgebaute Struktur des zweigeschossigen Gebäudes. Bekleidet wird die Holzstruktur innen mit weiss gestrichenem, fein detailliertem Holztäfer im EG und DG sowie Schichtexplatten mit Tapetenüberzug im OG. Das äussere Erscheinungsbild wird geprägt durch den hell gestrichenen Kellenwurfputz auf Trägerplatten, die weiss gestrichenen Holzgewände mit hellblauen Holzläden und das mit Biberschwanzziegeln gedeckte Walmdach. Die Fenster mit Ausnahme des Rosettenfensters auf der Ostseite sind 1988 durch Fenster mit Isolierverglasung ersetzt worden.

Die energetische Sanierung des bestehenden Hauses soll die äussere und innere Gestalt nicht verändern, vielmehr die bestehende Struktur weiter nutzen: Die Elemente Boden, Fassadenwände und Dach enthalten in ihrem Schichtaufbau leere Zwischenräume, welche mit Zellulosedämmung ausgeblasen und so zur Wärmedämmung genutzt werden. Die Oberfflächen Aussen und Innen werden gemäss heutigem Erscheinungsbild wieder in Stand gestellt.

Der westseitig eingeschossige  Anbau ist als funktionale Erweiterung der Wohnebene gedacht. Das beheizte Volumen übernimmt die Fluchten des bestehenden Hauses und schiebt sich um vier Meter in den rückwertigen, privateren Bereich des Grundstückes. Der dreiseitig verglaste Raum wird von einer skulpturalen Sichtbetonschlaufe gefasst, welche sich an den Stirnseiten in unterschiedlichem Mass über die Hausffluchten des Bestandes erstreckt. Die daraus resultierenden Aussenräume werden einerseits als zweiten Zugang zum Haus, andererseits als Logga genutzt. Die Störung der symmetrisch angelegten Anlage wird durch die polygonale Verzerrung des Daches in seiner Grundffläche betont. Zum Einen erhält der neue Wohnraum eine nach Süden verlagerte Ausrichtung und eine verstärkte Verbindung zum Garten. Zum Anderen kann somit die äussere Gestalt und Präsenz des bestehenden Hauses neben dem eigenständigen Anbauvolumen gewahrt werden.

Fotos: Roland Bernath