N°047 - Schulanlage Schafisheim

Ort

Schafisheim

Bauherrschaft

Gemeinde Schafisheim

Auftragsart

Wettbewerb mit Präqualifikation - 1. Preis

Programm

Erweiterung Schulanlage mit Klassenzimmern und Gruppenräumen

Zeitraum

2014

Ausmass

keine Angaben

Kosten

keine Angaben

Projektteam

Rohrbach Wehrli Pellegrino Rodrigues | in Arbeitsgemeinschaft mit Lukas Imhof Architekten

Auszug aus dem Jurybericht:

Subtiles Weiterbauen am Bestand, das ist das Leitmotiv bei diesem Entwurf. Das Gelbe Schulhaus wird gegen Osten in der Logik des Bestands um die Länge von zwei Klassenräumen erweitert, während der Korridor gegen Norden sich ausweitet in eine Abfolge von erkerartigen Gruppenräumen, hell und offen und optimal von Norden belichtet.

Das Blaue Schulhaus erhält einen Kopfbau im Süden für die Bibliothek im Erdgeschoss und den Lehrerbereich im Obergeschoss. Damit wird der Pausenhof gegen Süden räumlich gefasst mit einem eigenen direkten Zugang von aussen für die Bibliothek und der Übersicht über den Pausenplatz für die Lehrerschaft. Gleichzeitig erhält die Schulanlage von Süden her einen neuen, kräftigen, unverwechselbaren Auftritt. Mit einem neugestalteten Vorplatz und einer grosszügigen offenen Pausenhalle wird auch das Rote Schulhaus in die Anlage eingebunden. Komplettiert werden die Eingriffe durch eine gekonnte Neuformulierung der Ecke, an der das Gelbe und das Blaue Schulhaus zusammentreffen. Ein grosszügiger Eingangsraum mit Galerie und Überhöhe bildet das Scharnier und macht die räumliche Anlage unmittelbar erfahrbar. Von hier aus entwickeln sich die beiden Flügel, beide einbündig, nach Süden und nach Osten. Die dezentralen Anbauten an den Enden der beiden Schultrakte begünstigen eine flexible Etappierung.

Die vielleicht grösste Qualität des Projektes liegt in der räumlichen Weiterentwicklung des Gelben Schulhauses. Die heute schon äusserst charmante Erschliessungszone, die sich grosszügig auf die grüne Weite öffnet, wird durch den Anbau der dreiseitig verglasten, verandaähnlichen Gruppenräume nicht geschmälert, sondern eher angereichert. Die Eingriffe in den Bestand sind sparsam, zurückhaltend und von grosser Selbstverständlichkeit. So können Heizung und Trafo einfach da bleiben, wo sie sind und die Niveauunterschiede der beiden Schultrakte werden mit dem Lift und einfachen Rampen ausgeglichen. Die hohe Qualität der Innenräume setzt sich auch in der äusseren Erscheinung fort. Ausgehend von der bestehenden Fassadenteilung des Gelben Schulhauses, wird eine feingliedrige Haut aus vertikalen Profilen und verglasten oder geschlossenen Füllungen entwickelt, die das Gebäude überzieht und ihm eine wohltuende Massstäblichkeit verleiht. Dieselbe Haut erscheint gleichsam als Echo auch beim Anbau des Blauen Schulhauses und bindet auch über diese Materialisierung die beiden Flügel der Anlage zusammen.

Das Projekt überzeugt durch die konzeptionelle Klarheit, die Subtilität der Eingriffe, die Einpassung in den Kontext und die souveräne Beherrschung von Massstäblichkeit im Grossen wie im Kleinen, und nicht zuletzt im Einfangen von sehr schönen Raumstimmungen.